Stillen und Darmgesundheit

Wie Muttermilch unser Immunsystem stärkt

Darmgesundheit spielt bereits ab dem Geburtszeitpunkt eine wichtige Rolle für unsere langfristige Gesundheit. Ein Ungleichgewicht des Darmmikrobioms, auch als Dysbiose bezeichnet, kann mit zahlreichen immunologischen, stoffwechselbedingten und neurologischen Erkrankungen, die sich im Laufe des Lebens manifestieren, in Zusammenhang gebracht werden.1,2,3 Bestimmte Faktoren zu Beginn des Lebens, wie der Geburtszeitpunkt, Geburtsweg und die Art der Säuglingsernährung haben hierbei einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des frühkindlichen Darmmikrobioms. So gilt das Darmmikrobiom voll ausgetragener, vaginal entbundener, gestillter Säuglinge als gesund und bieten den größten Schutz vor Dysbiosen und somit vor der möglichen Entstehung von Krankheiten im gesamten Leben.4

 

Stillen und Darmgesundheit

Den größten Einfluss auf die Entwicklung des Darmmikrobioms von Säuglingen hat dabei die Art der Ernährungsweise.2,5 Das Darmmikrobiom von Säuglingen, die Muttermilch erhalten, unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung von dem von Säuglingen, die mit Formulanahrung ernährt werden. Muttermilch hat eine komplexe Zusammensetzung, die sich im Vergleich zu Produkten auf Formulabasis in allen Aspekten, einschließlich Nährwert und Zusammensetzung, stark unterscheidet.1 Nach Laktose und Fetten stellen humane Milch-Oligosaccharide (HMOs) mit 5-15g/l in reifer Muttermilch den dritthäufigsten Bestandteil dar. 2,3,5

 

HMOs sind kurzkettige Kohlenhydrate, die als natürliche Präbiotikaquelle dienen und aufgrund zahlreicher bioaktiver Verbindungen einerseits eine bessere Entwicklung fördern, andererseits das Immunsystem stärken.2,3,5 Im Darm werden HMOs von gesundheitsfördernden Bifidobakterien verwertet, wodurch der pH-Wert gesenkt und das Wachstum nützlicher Bakterien angeregt wird.2 Dadurch wird folglich das langfristige Risiko von infektions- und immunbedingten Krankheiten für gestillte Säuglinge verringert. Dazu zählen unter anderem:2,3

 

  • Allergien
  • Asthma
  • Adipositas
  • Diabetes
    Mellitus Typ 1 & 2
  • Zöliakie
  • entzündliche Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa
  • Entwicklungsstörungen wie z.B. Autismus

 

Unter bestimmten Umständen können bzw. wollen Mütter nicht stillen und entscheiden sich dazu, den Säugling mit Formulanahrung zu ernähren5. Das Darmmikrobiom von Säuglingen, die mit der Flasche ernährt werden, enthält nachweislich eine geringere Häufigkeit gesundheitsfördernder Bifidobakterien, dafür aber vermehrt pathogene (krankheitserregende) Bakterien.3,6 Dadurch wird das Risiko für die Entstehung zuvor genannter Erkrankungen erhöht. Die Vorteile von HMOs werden einem Säugling, der mit Formulanahrung ernährt wird, oftmals vorenthalten - es sei denn es handelt sich um Säuglingsanfangsnahrung, welche künstlich hergestellte HMOs enthält, die die Entwicklung des frühkindlichen Darmmikrobioms ähnlich dem von gestillten Säuglingen fördert.3 Säuglingsnahrung mit künstlich zugesetzten HMOs haben zwar einen belegbaren positiven Effekt auf die Entwicklung des Darmmikrobioms, dennoch ist die Herstellung einer solchen Säuglingsnahrung noch keine gängige Praxis.

 

Da die in Muttermilch natürlich vorkommenden HMOs also den größten Einfluss auf die Bildung von gesundheitsfördernden Bifidobakterien haben, ist die Wahl der Säuglingsernährung der wohl entscheidendste Faktor für die positive Entwicklung des Darmmikrobioms. Muttermilch bildet eine ausgezeichnete Nahrungsquelle für Säuglinge und ist der von der WHO und UNICEF empfohlene Goldstandard zur Ernährung eines Säuglings in den ersten 6 Monaten. Das Darmmikrobiom wird vor allem in den ersten Lebensphasen geformt und hat langanhaltende gesundheitliche Auswirkungen über die komplette Lebensspanne. Deshalb sollte Muttermilch mit all ihren gesundheitlichen Vorteilen das erste Mittel der Wahl sein.4,7

Säugling Formularnahrung

Das präventive (vorbeugende) Potential von Darmgesundheit im Säuglingsalter auf unsere langfristige Gesundheit darf nicht unterschätzt werden: Faktoren wie z.B. das Verabreichen von Formulanahrung, welche Dysbiosen begünstigen, sind zwar oftmals unumgänglich - jedoch können in Abhängigkeit der individuellen Situation Ernährungsempfehlungen durch Fachpersonal ausgesprochen bzw. der Einsatz spezifischer Säuglingsnahrungen und/oder Präbiotika in Erwägung gezogen werden, um ein möglichst pathogenfeindliches Darmmilieu zu schaffen und der potentiellen Entstehung von Krankheiten frühzeitig entgegenwirken zu können.

 

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Da OptiFibre® weder den Geschmack noch die Konsistenz von Lebensmitteln beeinflusst, kann es z.B. ganz einfach in Joghurt, Smoothies, Suppen oder Püree gemischt werden.

 

Autorin: Anna-Maria Gessler

 

Quellen:

1Kumbhare, S. V., Patangia, D. V., Patil, R. H., Shouche, Y. S., & Patil, N. P. (2019). Factors influencing the gut microbiome in children: From infancy to childhood. https://doi.org/10.1007/s12038-019-9860-z

2Laursen, M. F. (2021). Gut Microbiota Development: Influence of Diet from Infancy to Toddlerhood. Annals of Nutrition and Metabolism, 77(Suppl. 3), 21–34. https://doi.org/10.1159/000517912

3Milani, C., Duranti, S., Bottacini, F., Casey, E., Turroni, F., Mahony, J., Belzer, C., Delgado Palacio, S., Arboleya Montes, S., Mancabelli, L., Lugli, G. A., Rodriguez, J. M., Bode, L., de Vos, W., Gueimonde, M., Margolles, A., van Sinderen, D., & Ventura, M. (2017). The First Microbial Colonizers of the Human Gut: Composition, Activities, and Health Implications of the Infant Gut Microbiota. Microbiology and Molecular Biology Reviews, 81(4), e00036-17. https://doi.org/10.1128/MMBR.00036-17

4Rinninella, E., Raoul, P., Cintoni, M., Franceschi, F., Miggiano, G., Gasbarrini, A., & Mele, M. (2019). What is the Healthy Gut Microbiota Composition? A Changing Ecosystem across Age, Environment, Diet, and Diseases. Microorganisms, 7(1), 14. https://doi.org/10.3390/microorganisms7010014

5Chong, H.-Y., Tan, L. T.-H., Law, J. W.-F., Hong, K.-W., Ratnasingam, V., Ab Mutalib, N.-S., Lee, L.-H., & Letchumanan, V. (2022). Exploring the Potential of Human Milk and Formula Milk on Infants’ Gut and Health. Nutrients, 14(17), 3554. https://doi.org/10.3390/nu14173554

6Underwood, M. A., & Sohn, K. (2017). The Microbiota of the Extremely Preterm Infant. Clinics in Perinatology, 44(2), 407–427. https://doi.org/10.1016/j.clp.2017.01.005

7Aguilar-Lopez, M., Dinsmoor, A. M., Ho, T. T. B., & Donovan, S. M. (2021). A systematic review of the factors influencing microbial colonization of the preterm infant gut. Gut Microbes, 13(1), 1884514. https://doi.org/10.1080/19490976.2021.1884514


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