Unser Darm im Gleichgewicht: Mikrobiom & Ernährung
Darmbakterien im Fokus
Spricht man von Darmgesundheit, so stößt man schnell auf den Begriff (Darm-) Mikrobiom. Das menschliche Darmmikrobiom besteht aus mehr als 100 Billionen Mikroorganismen. Dazu zählen unter anderem neben Pilzen und Viren auch Bakterien, die den größten Teil dieser Mikroorganismen ausmachen.
Unser Darm wird von rund 15.000-36.000 unterschiedlichen Bakterienarten bewohnt – Sie sind ein natürlicher Bestandteil unseres Mikrobioms und essenziell für unsere Gesundheit, speziell für unsere Darmgesundheit.1 Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zum Stoffwechsel, beispielsweise durch die Produktion von Vitaminen. Aufgrund der hohen Anzahl an Bakterien und deren Wirkung auf unseren Körper ist es deshalb umso wichtiger ein Ungleichgewicht (sogenannte Dysbiosen) zu vermeiden.2
Was genau versteht man unter dem Mikrobiom?
Dysbiosen können unter anderem Beschwerden des Magen-Darm-Trakts auslösen und werden zudem auch mit der Entstehung verschiedener Krankheitsbilder in Zusammenhang gebracht. Dazu zählen beispielsweise3:
- Allergien
- Entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa)
- Reizdarmsyndrom (RDS)
- Adipositas
- Diabetes Mellitus Typ 1
Wie wirkt sich Ernährung auf das Darmmikrobiom aus?
Geht es nun um ein gesundes Darmmikrobiom, so rückt neben unterschiedlichen Umweltfaktoren vor allem die Ernährung in den Fokus der Möglichkeiten ein gesundes Darmmilieu zu schaffen. Die Ernährung ist eines der wichtigsten Instrumente, wenn es um die Modulierung der bakteriellen Vielfalt, auch mikrobielle Diversität genannt, im Darm geht.2
In westlichen Staaten wie Österreich sind Ernährungsgewohnheiten vor allem durch eine erhöhte Aufnahme tierischer Proteine (Eiweiß) und einer fett- und zuckerreichen Kost geprägt. Bei genannten Ernährungsgewohnheiten entstehen Abbauprodukte, welche entzündungsförderndes Potential aufweisen, weshalb eine pflanzenbetonte Ernährung und dessen gesundheitsfördernden Eigenschaften bevorzugt werden sollte.4
Im Hinblick auf eine mikrobiomfördernde Ernährung sind vor allem Ballaststoffe ein essenzieller Bestandteil unserer Ernährung. Gerade diese kommen bei der Ernährung aber oftmals zu kurz4,5: Mit einer durchschnittlichen Ballaststoffaufnahme von rund 21g/Tag befinden sich Österreicher*Innen weit unter dem Referenzwert von 30g/Tag6.
Die empfohlene Menge an Ballaststoffen von 30g/Tag kann zwar durch eine ausgewogene Ernährungsweise erreicht werden, jedoch befindet sich die durchschnittliche Aufnahme in der Bevölkerung unter dem empfohlenen Wert.
In diesem Fall kann die ergänzende Einnahme von OptiFibre® empfohlen werden, da es sich hierbei um einen
löslichen Ballaststoff handelt.OptiFibre® wird aus der Guarpflanze gewonnen und ist somit zu 100% pflanzlich und geschmacksneutral.
Das Mikrobiom: Unterscheidung in 3 Entrotypen
Abhängig von der Art der individuellen Ernährungsweise lässt sich das Darmmikrobiom in 3 verschiedene Mikrobiom-Typen, den sogenannten Enterotypen, einteilen (siehe Tabelle unterhalb7).
Enterotypen beschreiben charakteristische Bakteriencluster, welche individuelle funktionelle Merkmale aufweisen. Welcher Bakterienstamm vorherrschend ist, entscheidet sich vor allem durch die Ernährungsweise: Abhängig von der Menge und Art der konsumierten Lebensmittel wird der Darm hauptsächlich von jenem Bakterienstamm besiedelt, der die bevorzugte Nahrung am besten verstoffwechseln kann5.
Bakterienstamm | Ernährungsweise: Hohe Zufuhr an... |
---|---|
Bacteroides (Enterotyp 1) |
|
Prevotella (Enterotyp 2) |
|
Ruminococcus (Enterotyp 3) |
Charakteristisches Darmmilieu für Allesesser. Macht den größten Anteil in der Bevölkerung aus. |
Die unterschiedlichen Mikrobiom-Typen (Enterotypen) sind nicht zwingend konstant und können sich über die Zeit auch ändern1. Jeder der 3 Enterotypen ist in seiner Funktionsweise so gut entwickelt, dass er in der Lage ist, Energie für unsere Zellen zu gewinnen. Verschiedene Studien berichten über die Wirkungsweisen der einzelnen Enterotypen auf unsere Gesundheit, jedoch sind die unterschiedlichen Ergebnisse in dieser Hinsicht noch nicht aussagekräftig genug, um einen Bakterienstamm besonders positiv bzw. negativ hervorzuheben.
Autorin: Anna-Maria Gessler
Quellen:
1Cheng, M., & Ning, K. (2019). Stereotypes About Enterotype: The Old and New Ideas. Genomics, Proteomics & Bioinformatics, 17(1), 4–12. https://doi.org/10.1016/j.gpb.2018.02.004
2Illiano, P., Brambilla, R., & Parolini, C. (2020). The mutual interplay of gut microbiota, diet and human disease. The FEBS Journal, 287(5), 833–855. https://doi.org/10.1111/febs.15217
3Milani, C., Duranti, S., Bottacini, F., Casey, E., Turroni, F., Mahony, J., Belzer, C., Delgado Palacio, S., Arboleya Montes, S., Mancabelli, L., Lugli, G. A., Rodriguez, J. M., Bode, L., de Vos, W., Gueimonde, M., Margolles, A., van Sinderen, D., & Ventura, M. (2017). The First Microbial Colonizers of the Human Gut: Composition, Activities, and Health Implications of the Infant Gut Microbiota. Microbiology and Molecular Biology Reviews, 81(4), e00036-17. https://doi.org/10.1128/MMBR.00036-17
4Makki, K., Deehan, E. C., Walter, J., & Bäckhed, F. (2018). The Impact of Dietary Fiber on Gut Microbiota in Host Health and Disease. Cell Host & Microbe, 23(6), 705–715. https://doi.org/10.1016/j.chom.2018.05.012
5Rinninella, E., Raoul, P., Cintoni, M., Franceschi, F., Miggiano, G., Gasbarrini, A., & Mele, M. (2019). What is the Healthy Gut Microbiota Composition? A Changing Ecosystem across Age, Environment, Diet, and Diseases. Microorganisms, 7(1), 14. https://doi.org/10.3390/microorganisms7010014
6Rust, P., Hasenegger, V., & König, J. (Hrsg.). (2017). Österreichischer Ernährungsbericht 2017.
7Hills, R., Pontefract, B., Mishcon, H., Black, C., Sutton, S., & Theberge, C. (2019). Gut Microbiome: Profound Implications for Diet and Disease. Nutrients, 11(7), 1613. https://doi.org/10.3390/nu11071613